Stellungnahme zur Bundestagswahl

20. Januar 2025

Wählen gehen für eine offene, vielfältige und gerechte Gesellschaft.

Am 15. Januar traf sich der IKDR-Sprecher:innenrat im Hanns-Lilje Haus zu seiner Frühjahrsklausur. Neben Themen wie dem Kirchentag, rechtem Christentum und der zukünftigen Zusammenarbeit wurde ein Papier formuliert, welches die Einstellungen und Ansichten der IKDR bezüglich der anstehenden Bundestagswahl darstellt.

Nach aktuellen Umfragen ist eine in Teilen rechtsextreme Partei auf dem Weg, zweitstärkste Partei bei der kommenden Bundestagswahl zu werden. Die IKDR nimmt diese Entwicklung mit großer Sorge wahr. Antidemokratische und menschenfeindliche Ansichten vergiften das gesellschaftliche Klima und bereiten den Nährboden für Angriffe, die über verbale Attacken hinausgehen. Als Christ*innen setzen wir rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften ein klares Nein entgegen und stehen für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt ein.  Wir als Sprecher*innenrat der Initiative „Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus“ Niedersachsen rufen alle Wähler*innen auf, am 23. Februar 2025 (Tag der Bundestagswahl) ein starkes Signal für ein demokratisches, solidarisches und gerechtes Miteinander in unserer Gesellschaft zu setzen, und haben deshalb folgende Stellungnahme verfasst:

Wählen gehen für eine offene, vielfältige

und gerechte Gesellschaft.


Stellungnahme der Initiative „Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus“ Niedersachsen (IKDR) zur Bundestagswahl 2025.

Viele Menschen in Deutschland erkennen, dass diese Wahl in einer besonderen gesellschaftlichen Lage stattfindet, weil die Grundwerte unserer freiheitlichen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bedroht sind. Rechtsextremismus und Rechtspopulismus manipulieren Menschen. Sie stellen eine Gefahr für unser friedliches Zusammenleben dar: Verschwörungstheorien, Gewalt, Menschenverachtung, Lügen und einfache Antworten auf komplexe Fragen gefährden unsere Demokratie und sind Gift für unser Land.

# Wählen gehen

Auch die IKDR nimmt diese Entwicklungen mit großer Sorge wahr und ruft alle Wahlberechtigten dazu auf, ihr Recht, wählen zu gehen, informiert und im Interesse einer offenen, vielfältigen und gerechten Gesellschaft wahrzunehmen. Wir sind uns darüber im Klaren, dass es für die meisten Menschen bei einer Wahlentscheidung und bei der Suche nach politischen Lösungen kein „perfect fit“ gibt.

# gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus

Menschenverachtende und antidemokratische Haltungen und Taten sind mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens sowie der grundrechtlich verbürgten Menschenwürde nicht vereinbar. Sie vergiften das gesellschaftliche Klima und bereiten den Nährboden für verbale und tätliche Angriffe. Insbesondere die AfD, die das Ziel und das Potenzial hat, die freiheitliche Verfassungsordnung des Grundgesetzes zu zerstören, ist für uns deshalb unwählbar.

# für Menschenwürde, Zusammenhalt und Nächstenliebe

Unsere Demokratie lebt davon, dass Menschen an ihr teilhaben wollen, kontrovers diskutieren und Kompromisse suchen. Auf Grundlage unseres christlichen Glaubens rufen wir deshalb dazu auf, bei allen politischen Debatten und Wahlentscheidungen mit Herz und Verstand die Menschenwürde zu achten, Nächstenliebe zu üben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.


Schweigen ist keine Option. Die Zeit zu handeln ist jetzt. Bei den Bundestagswahlen 2025 steht viel auf dem Spiel.

Foto: Maria Sinnemann
 

Hintergrund

Die Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ Niedersachsen (IKDR) wurde am 10. Dezember 2010 in Bad Nenndorf gegründet. Im Jahr 2021 beschloss die Vollversammlung der IKDR die Öffnung für weitere Landeskirchen.      

Die Initiative will mit ihrer Arbeit rechtsextreme und menschenfeindliche Haltungen innerhalb und außerhalb der Landeskirchen in Niedersachsen benennen und ihnen konstruktiv entgegentreten. Sie will zur Verbesserung und gemeinsamen Entwicklung von Maßnahmen, Aktivitäten sowie Arbeitsformen zur Auseinandersetzung mit rechtsextremen Einstellungen in Niedersachsen beitragen.

Im Namen des Sprecher:innenrates der IKDR am 15.01.2025